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Kategorie: Anwalt Familienrecht , 27.12.2023 (Lesedauer ca. 3 Minuten, 1802 mal gelesen)

Ehekrach an Weihnachten: Tipps für die Trennung

Streitendes Paar an Weihnachten als finger art Streitendes Paar an Weihnachten als finger art © freepik - mko

Hohe emotionale Erwartungen an Weihnachten können einer ohnehin schon kriselnde Beziehung den Rest geben. Nicht selten kommen Paare gerade an den Weihnachtsfeiertagen zu dem Entschluss ihre Ehe zu beenden. Welche Möglichkeiten gibt es jetzt noch damit die Trennung friedlich abläuft? Und welche rechtlichen Folgen hat eine Trennung unterm Weihnachtsbaum?

Ehekrach an Weihnachten - Wann liegt eine Trennung im rechtlichen Sinne vor?


Nicht jede im Weihnachtsstress ausgesprochene Trennung hat rechtliche Folgen. Eine Trennung liegt im rechtlichen Sinn erst vor, wenn die Ehepartner nicht mehr in einer häuslichen Gemeinschaft, also in einem Haushalt, leben und ihre eheliche Gemeinschaft auch nicht mehr fortführen möchten. Dafür ist es nicht notwendig, dass ein Ehepartner auszieht, das Ehepaar kann auch in einer gemeinsamen Wohnung getrennt leben. Wichtig ist in diesem Fall aber, dass ein wirkliches Getrenntleben stattfindet, das bedeutet: keine Erledigungen von Hausarbeiten für den anderen Ehepartner, keine gemeinsamen Freizeitaktivitäten und auch keine Versöhnungen.

Trennung an Weihnachten – Warum ist der Zeitpunkt wichtig?


Ob an Weihnachten oder an irgendeinem anderen Tag: Der Zeitpunkt des Getrenntlebens ist wichtig, da Voraussetzung für eine spätere Scheidung ist, dass das Ehepaar mindestens ein Jahr getrennt gelebt hat. Es empfiehlt sich daher das Trennungsdatum für Beweiszwecke zu notieren.

Wie kann eine friedliche Trennung an Weihnachten gelingen?


Auch wenn eine Trennung an Weihnachten mit hochemotionalen Situationen einhergegangen ist, lohnt es sich zu versuchen, eine einvernehmliche Lösung für die getrennte Zukunft zu finden. Dies erleichtert die Trennungszeit und auch das Scheidungsverfahren.
Helfen kann hier eine Scheidungsmediation. Dabei handelt es sich um ein strukturiertes Verfahren zur Beilegung eines Konfliktes, an dem beide Ehepartner freiwillig teilnehmen und das von einem unparteiischen Dritten, dem Mediator, begleitet wird. Viele Anwälte für Familienrecht verfügen über diese Zusatzqualifikation. Der Vorteil einer Mediation liegt darin, dass im Gegensatz zu einer Gerichtsentscheidung schnell und kostengünstig Regelungen über die Zeit nach der Trennung getroffen werden können. Insbesondere Unterhalts- und Umgangsfragen können so schnell geklärt und umgesetzt werden. Können sich die Ehepaare einvernehmlich auf bestimmte Regelungen einigen, wird dies in einer Mediationsvereinbarung festgehalten.

Im Rahmen einer Scheidungsmediation ist auch Raum über emotionale Themen zu sprechen, was bei einem Gerichtsverfahren nicht der Fall ist. Nicht selten kommen sich Ehepaare bei einer Scheidungsmediation durch die moderierten Gespräche wieder näher. Ziel einer Scheidungsmediation ist, dass nach einer Trennung keine Partei Verlierer ist.

Welche Folgen hat eine Trennung an Weihnachten für die Ehepartner?



Eine Trennung hat, egal ob sie an Weihnachten passiert ist oder an einem anderen Tag, nicht nur familiäre, sondern auch rechtliche Folgen. Während der Trennung muss der besserverdienende Ehepartner für den anderen Trennungsunterhalt zahlen. Dieser berechnet sich nach den Lebensverhältnissen des Ehepaars während der Ehe, also nach der damaligen Einkommens- und Vermögenssituation. Voraussetzung für Trennungsunterhalt ist aber, dass Unterhaltsbedarf und Bedürftigkeit beim geringer verdienenden Ehepartner besteht und das der unterhaltspflichtige Ehepartner auch leistungsfähig ist.

Welche Regelungen sollten Ehepaare für die Trennungszeit nach Weihnachten treffen?


Für Ehepaare gibt es im Rahmen der Trennungszeit viele relevante Fragen, wie etwa die Aufteilung des Hausrats, der Verbleib in der Ehewohnung, Unterhaltszahlungen, Umgangsregelungen mit den gemeinsamen Kindern oder das Bedienen von Kreditverpflichtungen. Mit einer sogenannten Trennungs- oder Scheidungsfolgenvereinbarungen können Ehepaare all diese Fragen regeln. So wird für jeden Ehepartner seine wirtschaftliche und rechtliche Situation transparent und berechenbar.

Eine Scheidungsfolgenvereinbarung hilft auch beim späteren Scheidungsverfahren vor Gericht. Hat ein Ehepaar eine rechtsverbindliche Scheidungsfolgenvereinbarung getroffen, kann ein einvernehmliches Ehescheidungsverfahren durchgeführt werden. In diesem Fall muss nur ein Rechtsanwalt beauftragt und bezahlt werden.

Wichtig zu wissen: Eine Scheidungsfolgenvereinbarung bedarf einer notariellen Beurkundung, damit sie rechtswirksam ist. Sollen Immobilien übertragen werden, bedarf es zusätzlich einer Zustimmung der kreditgebenden Bank.

Trennung an Weihnachten: Anwalt für Familienrecht hilft!


Damit Ihnen in dieser emotionalen Ausnahmesituation keine Rechte und Ansprüche verloren gehen, sollten Sie sich nach einer Trennung an Weihnachten unbedingt den Rat und die Unterstützung eines Anwalts für Familienrecht einholen. Er berät Sie kompetent und erfahren zu allen Fragen rund um die Trennung - sowohl im Rahmen eines Mediationsverfahrens wie auch bei einer Scheidungsfolgenvereinbarung.

erstmals veröffentlicht am 27.12.2019, letzte Aktualisierung am 27.12.2023

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