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Berufsunfähigkeitsversicherung: rechtlicher Überblick
Letzte Aktualisierung am 30.11.2016 /
Lesedauer ca. 4 Minuten
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Berufsunfähigkeit vs. Erwerbsunfähigkeit
- Berufsunfähigkeitsversicherung kann für den Versicherer teuer werden
- Vorsicht Gesundheitsfragen!
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Versicherer leisten nicht gerne
- Information einholen, lohnt sich
- Guter Rat vom Anwalt
Berufsunfähigkeitsversicherung
Versicherungsexperten empfehlen, sich gegen den drohenden Fall der Berufsunfähigkeit zu versichern. Bis vor einigen Jahren war ein Minimalschutz noch durch die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) gegeben. Die hat sich jedoch völlig aus ihrer Schutzverantwortung zurückgezogen und privaten Versicherungsgesellschaften Feld und Geschäft überlassen. Mittlerweile haben nur noch gesetzlich Rentenversicherte Anrecht auf den Minimalschutz (Erwerbsminderungsrente), die vor 1961 geboren sind. Alle anderen sind auf private Vorsorge angewiesen.Berufsunfähigkeit vs. Erwerbsunfähigkeit
Gleich zu Anfang ist eine Begriffsdefinition unverzichtbar, und zwar die Unterscheidung zwischen Berufsunfähigkeit (BU) und Erwerbsunfähigkeit (EU). Die beiden Begriffe werden vielerorts synonym gebraucht (auch durch die GRV), sind es aber mitnichten. Berufsunfähig ist ein Mensch, der seinen erlernten Beruf aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht mehr ausüben kann. Prototypisches Beispiel: Der Bäcker mit Mehlallergie. Der kann zwar seinen angestammten Beruf nicht mehr ausüben, wohl aber in einem anderen Beruf arbeiten. Erwerbsunfähig dagegen ist, wer gar nicht mehr arbeiten kann. Hier gibt es sogar eine genaue Definition. Danach gilt jemand als erwerbsunfähig, "der weniger als drei Stunden am Tag eine am Arbeitsmarkt angebotene Tätigkeit verrichten kann".Berufsunfähigkeitsversicherung kann für den Versicherer teuer werden
Diese Erläuterung macht klar: Das Versicherungsrisiko, das einer BU zugrunde liegt, ist bedeutend umfassender. Dass jemand seinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben kann, ist wesentlich wahrscheinlicher, als der Eintritt einer Erwerbsunfähigkeit. Je nach Definition im Versicherungsvertrag kann eine Berufsunfähigkeit bereits dann gegeben sein, wenn der Versicherte für die Dauer von mindestens 6 Monaten seinen angestammten Beruf nicht mehr ausüben kann. Für diesen Fall vereinbaren Versicherter und Versicherer in der Regel die Zahlung einer Rente. Sie wird meist auch dann gezahlt (und zwar bis zum Ende der Berufsunfähigkeit bzw. oft lebenslang), wenn der Versicherte noch in der Lage wäre, einen anderen Beruf auszuüben. Ein hohes Risiko also für jeden Versicherer. Ein Chirurg oder Zahnarzt, der bei einem Unfall zwei Finger verliert, ist aus der Sicht des Versicherers ein teurer BU-Fall.Vorsicht Gesundheitsfragen!
Die Prämien für eine Berufsunfähigkeitsversicherung sind daher nicht nur teuer - auch die auch die Hürden für den Abschluss der Versicherung sind hoch. Versicherer wollen der Risikoeinschätzung halber sehr genau wissen, wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung bei ihnen abschließen möchte. Der potenzielle Versicherte wird durchleuchtet; besonderes Interesse gilt seiner Gesundheit und seiner Krankengeschichte. Dazu muss er so genannte „Gesundheitsfragen“ beantworten. Der Versicherer prüft, ob der Antragsteller an Erkrankungen leidet oder litt, die einen Versicherungsschutz möglicherweise ausschließen oder verteuern könnten. Bei der Beantwortung der Gesundheitsfragen empfehlen sich sowohl Ehrlichkeit als auch Sorgfalt auf Seiten des Antragstellers. Wer schummelt oder schlampige Angaben macht, riskiert, später seinen Versicherungsschutz zu verlieren. Der Versicherer kann in einem solchen Fall vom Vertrag zurücktreten, ihn kündigen oder anfechten.Berufsunfähigkeitsversicherung: Versicherer leisten nicht gerne
Das geschieht nicht einmal selten – diese Faktoren tragen dazu bei:- Versicherungs-Agenten erhalten für die erfolgreiche Vermittlung von BU-Verträgen in der Regel eine hohe Provision. Sie neigen dazu, die Bedeutung der Gesundheitsfragen gegenüber dem Antragsteller klein zu reden.
- Zahlreiche Antragsteller scheuen die Mühe, die Gesundheitsfragen exakt zu beantworten und eventuell notwendige Unterlagen und Informationen bei ihren Ärzten und Krankenkassen dafür einzuholen.