Was droht Kfz-Besitzern, wenn sie die Kfz-Steuer nicht bezahlen?

Die Kfz-Steuer gehört für alle Fahrzeughalter in Deutschland zu den unvermeidlichen Fixkosten. Sie wird jährlich vom Zoll erhoben und ist Voraussetzung dafür, dass ein Auto überhaupt zugelassen werden darf. Doch was passiert eigentlich, wenn man diese Steuer nicht bezahlt?
Wer erhebt die Kfz-Steuer?
Seit 2014 wird die Kfz-Steuer nicht mehr vom Finanzamt, sondern vom Zoll erhoben. Sobald ein Auto zugelassen wird, bekommt man automatisch einen Steuerbescheid vom Hauptzollamt. Die Kfz-Steuer muss im Voraus für ein Jahr gezahlt werden.
Was passiert, wenn man die Kfz-Steuer nicht rechtzeitig bezahlt?
Die Kfz-Steuer ist gesetzlich vorgeschrieben und ihre Nichtzahlung kann richtig unangenehme Folgen haben. Wer die Kfz-Steuer nicht rechtzeitig bezahlt, muss mit folgenden Eskalationsstufen rechnen:
Zahlungserinnerung und Mahnung
Zunächst kommt man eine Erinnerung, den fälligen Betrag der Kfz-Steuer zu bezahlen. Bleibt man daraufhin untätig, folgt ein Mahnschreiben, das bereits zusätzliche Mahngebühren und Säumniszuschläge enthält. Der Säumniszuschlag beträgt 1% des rückständigen Steuerbetrags pro angefangenem Monat.
Androhung von Zwangsmaßnahmen
Bleibt die Zahlung der Kfz-Steuer weiter aus, folgt die Androhung von Vollstreckungsmaßnahmen. Dazu gehören Kontopfändung, Lohnpfändung und die Pfändung beweglicher Sachen.
Zwangsstilllegung des Fahrzeugs
Die wohl empfindlichste Maßnahme ist die Zwangsstillegung des Fahrzeugs. Dazu wendet sich der Zoll an die Zulassungsstelle, und diese kann dir Kennzeichen und Zulassungsbescheinigung entziehen. In der Praxis bedeutet das: Man darf das Auto nicht mehr fahren.
Wie läuft eine Zwangsstilllegung eines Fahrzeugs ab
Bei der Zwangsstilllegung kommt die Polizei oder der Außendienst der Zulassungsstelle zum Fahrzeughalter nach Hause und entfernt die Plaketten vom Nummernschild. Alternativ bekommt man eine Aufforderung, das Fahrzeug umgehend abzumelden. Ignoriert man das, drohen Bußgelder oder sogar Strafverfahren wegen Fahrens ohne Zulassung.
Gut zu wissen: Die Zulassungsstelle müsse nicht überprüfen, ob die angeforderten Kfz-Steuern dem Grunde oder der Höhe nach berechtigt sind. Sie hat die Pflicht nach der Mitteilung des Hauptzollamtes über nicht beglichene Steuerschulden das betroffene Fahrzeug von Amtswegen abzumelden, so das Verwaltungsgericht Koblenz (Az. 5 K 344/17.KO).
Was kann man tun, wenn man die Kfz-Steuer nicht bezahlen kann?
Wenn man die fällige Kfz-Steuer nicht zahlen kann, sollte man auf keinen Fall untätig bleiben. Es gibt in diesem Fall die Möglichkeit Ratenzahlung oder Stundung beim Hauptzollamt zu beantragen. In vielen Fällen zeigt sich der Zoll gesprächsbereit, wenn man frühzeitig das Gespräch sucht. Eine andere Möglichkeit ist das Fahrzeug abzumelden, um weitere Kosten zu vermeiden.
Aufgepasst: Ohne bezahlte Kfz-Steuer droht Verlust der Kfz-Versicherung!
Ohne gezahlte Kfz-Steuer ist auch die Kfz-Haftpflichtversicherung gefährdet. Die Versicherer erhalten in der Regel eine Mitteilung über ausstehende Zahlungen. Im schlimmsten Fall kannst riskiert man auch den Versicherungsschutz.
erstmals veröffentlicht am 12.12.2017, letzte Aktualisierung am 23.04.2025
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